Im obersten Turmraum, dort, wo sich ehemals der Wasserkessel befand, hat die Zeichnung das ursprüngliche Element des Wassersturms zurück in den Raum gebracht. Die Mitte des Raumes wurde zur imaginären Wasserstelle, um die sich „Protagonisten“ in der Zeichnung versammelten.
Eine 30 Meter lange, 1 Meter hohe Leinwand, die sich über den gesamten Umfang des Raumes erstreckte, wurde zur gezeichneten Auseinandersetzung mit dem Thema Krieg.
Die „Protagonisten“ haben ihren Ursprung in der Bilderflut der Presse sowie aus Familienalben des ersten und zweiten Weltkriegs.
Wir müssen leben können, um zu kämpfen – Wasser ist verbindendes Element und wir nutzen es, um uns wieder zu trennen. Eine Antilope ist zu sehen, die ebenso gegen Hitze und Durst ankämpft wie ein Löwe. In extremen Trockenzeiten in Afrika jagt der Löwe nicht an den gemeinsam genutzten Wasserstellen, er würde seine Nahrung vertreiben und mit ihr zugrunde gehen. Aus den Granatenlöchern in Verdun haben Soldaten der gegenüberliegenden Schützengräben ihre Wasserflaschen aufgefüllt, um danach wieder gegeneinander zu kämpfen.
In der raumgreifenden Zeichnung geht es um das Innehalten in Extremsituationen. Genau so, wie geschehen in manchen Kriegen – zum Beispiel während dem „kleinen Frieden“ an Weihnachten 1914 zwischen den Alliierten und den Deutschen an der Westfront. Die Besucher des Wasserkesselraums standen mitten im Bild – und mitten „zwischen den Fronten“ – sie fanden sich wieder in der Gegenüber-Situation von Löwe und Antilope, zwischen einem Soldat aus dem zweiten Weltkrieg und einem verletzten Mädchen oder einem Soldat aus dem ersten Weltkrieg und einem Filmsoldaten aus „Full metal jacket“.